Bei bestem Fußballwetter und vor toller Kulisse erlebten die zahlreich erschienenen Wittgensteiner einen echten Kreisliga-Krimi, aus dem am Ende eine gerechte Punkteteilung resultierte.
Das Sensationsteam, welches nach perfekter Punkteausbeute aus den ersten beiden Partien, mit breiter Brust nach Elsoff, der alternativen Heimspielstätte Ebenaus anreiste, betrat die Manege mit breitem und herausragend bestücktem Kader. Schon vor der Partie war die Kampfbahn, erweitert durch die üppige Festhalle und der langen Veranda, gut gefüllt – die Reserve der Gastgeber kämpfte bereits um Punkte in der D-Kreisliga.
Um 15:00 Uhr sollte dann also die fulminante Echtrasen-Premiere der Schweisfurth-Truppe beginnen. Kaum rollte der Ball, starteten die Gastgeber offensiv Richtung Netpher Tor. Keine 60 Sekunden dauerte es, bis Captain und Rückhalt der Netpher, Domi Knoop das erste Mal, machtlos hinter sich greifen musste – Kevin Zacharias hatte nach tollem Spielzug vollstrecken können.
Die, noch in der Vorwoche so dominanten Blau-Weißen waren kaum wiederzuerkennen. Während man unseren Jungs anmerkte wie groß prophezeite Verunsicherungen und Probleme mit dem Untergrund zur Realität wurden, setzte David Limper den zweiten Stich. Nach fünf Minuten führten die Hausherren mit 2:0 und die Kulisse grölte, als sei die Schlacht schon gewonnen. Dass sich unsere Jungs noch lange nicht aufgeben würden, bewies Torjäger Jojo Steinle in der 10. Minute.
Der SVN war endlich im Spiel und die Jungs agierten nach dem Motto „Jetzt erst recht!“ auch konzentrierter. Das Spiel verlor nicht an Attraktivität und so war es nur drei Minuten nach dem Anschluss Max Weber,
der mit einem wahrlichen Sonntagsschuss Ebenaus Vorsprung erneut auf zwei Tore korrigierte. Der sonst so sichere Rückhalt, Domi Knoop, war zum dritten Mal chancenlos geschlagen!
Der Keilerclub kämpfte weiter – davon sollten sich die Jungs nicht überwältigen lassen. Es folgte bis zur 31. Minute tolle Torszenen auf beiden Seiten bis die Netpher den erneuten Anschluss erzielten.
Wer sonst als Jojo Steinle konnte der Vollstrecker sein?! Der SVN war erneut zurück und die Wittgensteiner in Rot merkten, dass hier noch nichts besiegelt war.
Es wurde ruppiger: Harte Zweikämpfe, Verwarnungen, gelbe Karten. Der Schiedsrichter sollte sich sein Honorar redlich verdienen!
In der 42. Minute erwischte es dann, nach etwas unglücklicher Wortwahl unsere Nummer Sieben. Dennis Stumpe wurde des Platzes verwiesen, nachdem der Schiedsrichte seine – mit Sicherheit provokante – Ausdrucksweise als Beleidigung einstufte – anschließend ging die Partie mit einem Stand von 3:2 in die Pause.
Die zahlreichen Fans, die sich dem einen oder anderen Gerstensaft der heimischen Privatbrauerei hingaben, erwarteten sehnsüchtig eine ebenso fulminante zweite Halbzeit. Und sie sollten nicht enttäuscht werden:
Die Gastgeber kamen entschlossen zurück auf den Platz – unsere Jungs wussten hingegen, dass sie mit einem Mann weniger nun noch eine Schippe drauf legen mussten.
Es ging sofort hin und her und so dauerte es nicht lange, bis der Ball wieder im Netz zapellte. Natürlich ergaben sich bei den kämpferischen Keilern jetzt Lücken und so war es in der 48. Minute erneut David Limper, der den Zwei-Tore-Vorsprung wiederherstellte. Die Blau-Weißen zeigten sich einen kurzen Moment geschockt…Aufgeben? Keine Option.
Es wurde gerannt und geackert, im wahrsten Sinne des Wortes. Lange Bälle, Kurzpasskombinationen, hart geführte Zweikämpfe, Distanzschüsse… Die Zuschauer sahen alles, was eine packende Kreisliga-Partie braucht und wurden weiterhin bestens animiert. Simon Görg, der kleine Flitzer, der trotz Trainingsrückstand zur zweiten Halbzeit in die Partie kam, fasste sich ein Herz und bewies, mit einem Hammer aus knapp 25 Metern, was in ihm steckt (53. Min.). Der Anschluss war wieder hergestellt und nun galt es dran zu bleiben.
Mehr und mehr eröffneten sich gut herausgespielte Möglichkeiten für die Gäste. Die letzte halbe Stunde der Partie brach an, während die Hausherren durch Entlastungsangriffe und Konter immer wieder gefährlich wurden. Nicht selten standen die Netpher hinten in Unterzahl gegen stürmisch, anlaufende Wittgensteiner. Mit der 65. Minute entschied der Referee in einer hektischen Strafraumszene der Gäste auf indirekten Freistoß.
Abwehrchef Kuly soll den Ball gezielt zu Keeper Knoop gespielt haben, der Diesen aufnahm. Der indirekte Freistoß konnte zunächst noch von der 9-Mann-Mauer geblockt werden,
ehe der wohl mehr missglückte Nachschuss von Christopher Hermann im Tor landete. Wieder stand der Zwei-Tore-Vorsprung für die Gastgeber auf der Anzeigetafel – die Fans waren begeistert!
Doch sobald der Ball wieder rollte, wussten alle Beteiligten um die Rückkehrer-Fähigkeiten der Netpher, die schon im ersten Spiel in Wingeshausen bewiesen, wie viel Ehrgeiz in der Mannschaft steckt. Immer wieder wurde der Top-Torjäger Jojo Steinle zum finalen Anspiel gesucht, der schon in den Pflicht – und Testspielen zuvor besonders im Zusammenspiel mit seinem Bruder Jan-Philipp, hervorragende Kombinationen erspielte, die meist mit einem Tor endeten. Als die letzten 20 Minuten anbrachen gelang es dem Knipser dann erneut! Eine chaotische Strafraumaktion vor Heimkeeper Benner führte dazu, dass Jojo Steinle(72.) erneut bewies,
wie oft er mit dem richtigen Riecher am richtigen Ort zur Stelle war – nur noch 4:5!
Die letzte Viertelstunde machte den Krimi perfekt:
Immer wieder ging es auf der unebenen Wiese in Elsoff auf und ab, kaum Zeit zur Entlastung für beide Teams. Es ergaben sich Chancen auf beiden Seiten und man merkte, dass hier vor dem Abpfiff noch nichts entschieden sein würde. Nach schöner blau-weißer Kombination über Dima Wulf und Philipp Steinle, gelangt der Ball in der 88. Minute zu Verteidiger Felix Bauer, der den Ball aus knapp 15 Meter halbrechter Position, dem Untergrund entsprechend unkontrolliert im Tor unterbringen konnte – der Jubel bei den Gästen war grenzenlos!
Nachdem es auch in der angemessen, langen Nachspielzeit noch einmal hin und her ging, beendete der Unparteiische diese ereignisreiche Partie mit einem lauten Pfiff – WAS FÜR EIN SPIEL!!!
Die Jungs reisen am Ende zufrieden in Richtung Siegerland zurück. Ein hart umkämpfter Punkt , der auch vom Trainerteam um Schweisfurth und Hesselbach applaudiert wurde.
1 Kommentar